Wir sind jung und brauchen das Geld!

Stellt Euch vor, die Hausbesitzerin verlangt doch glatt Geld dafür, dass Sie uns beherbergen darf. ;o) Also bleibt uns nichts anderes übrig, als uns Stundenweise zu verkaufen. Also alles wie in der Heimat.

 

Da wir beide schon in der Gastronomie gearbeitet haben und uns sowohl hinter als auch vor der Theke wohl fühlen, sollte das ja keine große Herausforderung darstellen.

 

Also tigern wir mit einem Lebenslauf bewaffnet in Richtung Innenstadt. Nach einigen ernüchternden Gesprächen mit diversen Managern (einige deutlich jünger als wir) trafen wir uns am nächsten Tag noch mal mit unserer Vermieterin. Sie erklärte uns wie man dem kanadischen Schnee Herr wird und instruierte uns im Feintuning unseres Lebenslaufes. Wir sollten unsere gute Ausbildung lieber verschweigen, da die hiesigen Jungmanager uns sonst eine Überqualifizierung attestieren würden. Somit unterstellen einige, dass es schwer werden würde uns zu führen.... dabei freuen wir uns genau auf diese Erfahrung.

 

Also mit einem abgespeckten Lebenslauf ab in die zweite Runde.

 

Interessanterweise war die erste Frage der Manager nicht etwa "was für Erfahrungen habt Ihr denn" oder wie wir es uns vorgestellt haben "wie lange gilt denn euer Visa" sondern: "Habt Ihr denn schon eine Unterkunft in Whistler?" Ja, die haben wir zum Glück!

Bei einigen ist die Auswahl schon beendet, andere fangen erst in 2-3 Wochen damit an. Bei manchen geht es nur online und einige bieten uns an als Tischabräumer zu arbeiten... äh... nein Danke! Denn in diesen Jobs müssten wir 36 Stunden am Tag arbeiten um die Wohnung zu bezahlen.

Hier werden fast alle Jobs in der Gastronomie mit dem Mindestlohn von 9 Dollar bezahlt. Wenn man dann keinen direkten Kontakt mit den Kunden hat, erhält man kein Trinkgeld, auf das man angewiesen ist.

Grundsätzlich ist die Höhe des Trinkgelds anders als in Deutschland. Hier werden bei gutem Service zwischen 15 % und 20 %, mindestens jedoch 10 %, der Rechnungssumme für den Service gegeben.

 

Wir kehrten also wieder ohne Zusage nach Hause zurück. Für zwei Restaurants blieb ein gutes Gefühl. Nun hieß es abwarten..... Was machen wir, wenn wir keinen Job bekommen? Diese Frage bereitete uns in den folgenden Tagen etwas Unbehagen.

 

Nach 10 langen Tagen sind wir dann noch einmal zu unseren Favoriten gegangen und siehe da, Beharrlichkeit zahlt sich aus. Wir dürfen beim Urban Grill zum Probearbeiten erscheinen.

 

Juhu, jetzt geht es los!

 

Wie es uns in der Gastronomie ergangen ist schreiben wir euch beim nächsten Mal.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0