dass die Strecke von Calgary nach Whistler einige Herausforderungen bereithält und für Überraschungen gut ist wurde uns schon vor Fahrtantritt mehrfach mitgeteilt... wie aber so oft lernt man die Tips erst zu schätzen, wenn einem die Realität selbst einholt.
Also begaben wir uns auf den Weg. Vollgepackt mit guten Ratschlägen. Soviel vorweg, wir hätten diese Reise keine 2 Wochen später antreten dürfen. Nach einigen Kilometern ödem Flachland ragten plötzlich die Rocky Mountain vor uns auf. Imposant! Wir erfreuten uns der abwechslungsreichen Natur. Viele Bäume, langgestreckte Wiesen, Felsen in unterschiedlichen Grau-, Braun und Sandtönen, sowie beeindruckende Ausblicke in Täler. Rauschende Flüsse und glitzernde Seen rundeten die Landschaft ab. Einige Eindrücke haben wir für Euch in die Bildergalerie geladen. Viel Spaß ;-)
Auf einmal wurden wir von bremsenden Autos, aus unserer Bewunderung der herrlichen Landschaften, rausgerissen. Wir bremsten natürlich mit...was sonst...der Blick nach rechts zeigte uns um was es
hierbei ging...nein es war kein Stau, sondern ein ausgewachsenes Exemplar von einem Schwarzbär! Schnell zuckten wir nach unserer Kamera und erwischten leider nur sein "Hinterteil".

Eins sei hier erwähnt, wir waren ganz schön froh in diesem Moment im Auto gewesen zu sein und nicht auf einem Wanderweg!
Einige Kilometer später hatten wir eine weitere tierische Begegnung und zwar von einem kanadischem Rotwild. Dieses Geschöpf graste ganz gemütlich am Straßenrand, somit hatten wir diesmal genug Zeit gehabt es zu fotografieren.
Nach der bisherigen tollen Fahrt, folgte nun der spannendere Teil der Reise. Eine stundenlange Serpentinenfahrt mit einem 11 m langem Gefährt ist schon eine Herausforderung für sich, die
Steigerung erfolgte für den höhenängstlichen Fahrer in Form von engeren Straßen, fehlenden Leitplanken und hunderte Meter tiefer Schluchten. Während eines unbefestigten Straßenbauabschnitts,
erstreckte sich der Strassenrand gefühlte Millimeter von unseren Reifen. Matthias stand der Angstschweiß auf der Stirn.
Als die Dämmerung einsetzte und einige Nebelwände uns die Sicht nahmen hatten die Abfahrten nun das Maximum von 16 % Gefälle erreicht.
(bei 11 % trauten wir uns noch zu fotografieren. ;-)
Auf Grund der langen Abfahrten versuchten wir die Bremsen nicht als zu oft zu nutzten, sondern viel mehr mit der Motorkraft unsere Geschwindigkeit zu reduzieren. "So wie es uns mehrfach geraten wurde!" Bis auf einmal ein Brandgeruch aus dem Motorraum zu vernehmen war.
An der nächsten Nothaltebucht haben wir gehalten "Gott sein Dank gibt es auf dem Weg einige davon" und es war nicht zu übersehen, dass unser Motor qualmte. Was tun??? Fakt ist, wir können in diesem Zustand erst mal nicht weiterfahren, denn die nächste Abfahrt könnte unsere letzte sein! Hier bleiben? In der Nothaltebucht im Dunkeln mitten im Wald? Ist leider viel zu gefährlich und zu dem ist Wildcampen in Kanada verboten ;-)...also warteten wir bis die Bremsen und der Motor abgekühlt waren und schlichen weiter den Berg herunter. Ganz nach dem Motto: Stau ist nur hinten doof, vorne gehts, reihte sich hinter uns eine unzählbare Blechkarawane auf! ;o)
Schlimmer geht (n)immer konnte ja nichts mehr passieren. Oder doch? Wir fuhren also weiter. Nachdem wir die Grenze zu einem Reservat der First Nations überquert hatten lachte Matthias noch über
lustige Straßenschilder, die vor Indianern auf Pferden warnten.... direkt nach der nächsten Kurve verging ihm abrupt sein Lachen. Das Blut gefror in den Adern und die gesamte Blutmenge pumpte
sich in den rechten Fuß, der in einem Bruchteil einer Sekunde das Gaspedal verließ und regen Kontakt zu dem Bremspedal suchte.... EINE KUH, mitten auf der Straße! Nein diesmal haben wir keine
Fotos gemacht... wir waren viel zu beschäftigt diese Kuh bzw. den Bullen nicht umzufahren... puh hat zum Glück gerade noch gereicht!
Nachdem wir diesen Schreck langsam überwunden hatten, setzten wir unsere Fahrt fort. Endlich im gefühlten Tal (Pemberton) angekommen, war die Entscheidung schnell gefallen. Wir bleiben Übernacht hier... nur blöd, dass es keinen Walmart gibt! Also suchten und fanden wir an einem Sportplatz einen Parkplatz an dem die Beverly wie gewohnt über zwei Parkplätze parken durfte.
Am nächsten Morgen waren wir von dem Ausblick mitten in den Rocky Mountains überwältigt. Ein leckeres Frühstück später setzten wir nun endlich unsere Fahrt in das 30km nahe Whistler fort.
Über unsere Zeit in Whistler werden wir Euch beim nächsten mal berichten.
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