Matthias: Mitten im Traum, die ersten Sonnenstrahlen erwärmten schon Beverlies Vorhänge. Plötzlich spürte ich etwas über mein Gesicht huschen.... mein Oberkörper richtet sich blitzartig auf, die Augenklappen schnellen nach oben, ich springe schreiend mit Decke aus dem Bett: "Mir ist gerade eine Maus über das Gesicht gelaufen!"
Elena: Oh mein Gott, was ist denn nun los??? Warum schreit er so? Ich will doch nur weiter schlafen... Was eine Maus?! Ja klar ;o) Ich glaube das hast Du geträumt!
"So erschrocken habe ich ihn noch nie gesehen & das wg. einer angeblichen Maus! Ich kann nicht anders... <lach> & noch mehr <lach> Mir kommen schon langsam die Tränen"
Matthias: Ich empfand diesen Augenblick als sehr skurril. Einerseits, meine bessere Hälfte, deren Wangen immer feuchter werden. Andererseits der Zweifel, ob es sich um ein Nagetier aus einer weit entfernten Traumwelt handelte. Dann aber doch die innere Überzeugung und Gewissheit: "Aber ich habe Ihren SCHWANZ an meinem Naseflügel und Ihre kleinen Füße auf meinen Poren gespürt!!!" Wir haben einen blinden Passagier!
Elena: Ach Quatsch! Komm wieder zurück ins Bett, das hast Du dir bestimmt eingebildet. Ich habe in der ganzen Zeit kein Mäusekott im Wohnmobil gesehen, daher haben wir ganz bestimmt KEINE Maus on Board!
Einige Stunden später und nach einem leckeren Frühstück, hat Elena ihr Muffinpapier vom Vortag aus der Mittelkonsole entfernen wollen, dabei hat Sie folgendes gefunden...
Elena: Ach Du SCH... jemand hat an dem Papier geknabbert!!! Insbesondere an den Stellen an denen noch Reste vom Muffin waren, sind jetzt nur noch Löcher. SCHATZ ICH GLAUBE WIR HABEN MÄUSE!!! ... und Du hattest somit vorhin recht gehabt...
Matthias: Ich weiß nicht ob mich der Gedanke keinen Alptraum gehabt zu haben nicht in einen viel größeren Alptraum zieht. Mir ist dann wohl wirklich ein pelziger Nager übers Gesicht geflitzt. BÄH!
Wie auch immer. Wir hatten kein gesteigertes Interesse die wilden Vierbeiner durch den Winter zu füttern. Also musste eine Mausefalle her. Aber erst mal zeigte meine weibliche Regierung einen wahnsinnigen Aktionismus (Wir waren auf DEFCON (MAUS) 1)...
Elena: Ok, wenn wir Essensreste finden, dann ist die SCH... auch nicht weit! Lass mich mal kurz unter der Couch, der Essecke, in dem Badezimmer und in der Küche genauer nachschauen, dann wissen wir mehr. Das glaub ich jetzt nicht!!! Hier ist überall SCH... und stell Dir erst vor, wo diese Maus überall war und hier stinkt es doch nach Urin oder??? Wie eklig ist das denn!!! Wo ist mein Sagrotan!!!
Matthias: Mittlerweile mit der Situation abgefunden und sichtlich entspannter: "Es ist nur eine Maus. Wir besorgen uns eine Falle und "aus ists mit der Maus."
Elena: Ok, dann mache ich hier erst mal sauber!
Nach der gründlichen Desinfektion des Wohnmobils und immer mit einem Ohr an der Maus, fuhren wir zu nächst gelegenem Baumarkt. Wir hofften sehr dort eine Falle zu finden und zwar sollte es eine Lebendfalle sein. Wir wollen ja nicht ein Tier töten müssen, nur weil es sich in der Beverly gemütlich gemacht hat.
Glücklicherweise fanden wir eine zahlreiche Auswahl an Fallen und entscheiden uns für das Model "Einbahnstraßen-Labyrinth". Die Verpackung gab uns den Tip, dass kanadische Mäuse Erdnussbutter lieben (das war uns bei den horrenden Käsepreisen auch sehr recht) ;o).
Wir präparierten die Falle und fuhren weiter auf den nächsten Campingplatz. Dort angekommen platzieren wir das "Labyrinth" zwischen Fahrersitz und Couch. Kaum im Bett vernahmen wir ein knabberndes Geräusch aus der Falle. Also raus aus dem warmen Paradies und die Beute draußen ausgesetzt. Wir konnten endlich einschlafen.
Pustekuchen! Das war nur ein frommer Wunsch. 20 Minuten später alarmierte uns eine weitere Maus . Wir beschlossen allerdings nicht mehr aufzustehen, da A. Die Maus die Falle nicht verlassen konnte, B: Sie ausreichend Nahrung vorfand und C. Sie sich bei uns in warmer Sicherheit befand.
Beim Auschecken am nächsten Morgen haben wir unseren zweiten Gast noch eben fotografiert:
Ihr werdet nicht glauben, aber beim Frühstücken schnappte die Falle ein drittes Mal zu. Naja, das Spiel war uns mittlerweile bekannt. Matthias brachte die Maus ins Freie.
Bei einem guten Buch und einer Tasse Kaffee bekamen wir erneut Besuch; Nummer 4! Während des Freilassens merkte Matthias, dass es sich um Gast Nummer 2 handelte. Sie muss sich wohl gedacht haben, wenn ich es einmal überlebe, dann kann ich ruhig wieder zurück gehen (oder wie die Skatspieler sagen: Was einmal geht - geht zweimal)
Nachdem wir Gast Nummer 5 ebenfalls draußen ausgesetzt hatten, nahmen wir uns vor, zu ergründen, wie diese pelzigen Racker es in unser Wohnmobil schaffen.
Bei der Inspektion fanden wir einen mauskopfgroßen Spalt bei unserm ausfahrbaren Seitenteil und zwei daumendicke Löcher im Boden, durch die man die Radkästen von innen betrachten kann. Diese US/CAN Ingenieursleistung ist wirklich unglaublich.
Nach den ergriffenen Maßnahmen, konnten wir die Vorstellung des Mäusezirkus beenden.
Mäuse gut, Ende gut! ;o)
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