Der Extrakick für Naturfetischisten

Das ist der Cape Breton Nationalpark. Ein wunderschönes unberührtes Naturparadies an der Ostküste Kanadas. In den kanadischen Nationalparks wird sehr viel Wert darauf gelegt, dass die Flora und die Tierwelt schadfrei gehalten werden. So gilt ein Jagdverbot, die Hunde müssen an die Leine, Tiere dürfen nicht gefüttert werden, wilde Abfallentsorgung wird mit hohen Geldstrafen geahndet, das durch Touristen eingenommene Geld wird in den Park reinvestiert und man darf die Wanderwege nicht verlassen.

 

Dies führt dazu, dass man auch direkt an den Wegen auf eine sichtbar intakte Natur trifft. Viele Pilze, Tiere, Sträucher und gigantische Bäume zäumen die Wanderwege.

 

Das intakte Unterholz weckt bei naiven deutschen Touristen allerdings einen uralten Trieb, der unsere Sinne bei unseren zukünftigen Waldspaziergänge nachhaltig verändern solle.

 

Geräusche, Gerüche, Kothaufen, und Tatzen-/Hufspuren auf dem Boden nehmen wir nach der ersten Wanderung viel deutlicher war. Warum? Hmmm, das lag zum Einen an den Hinweissschildern, denen wir mal wieder "besonders viel" Beachtung schenkten. Wozu braucht man den einen langen Stock und eine Trillerpfeife? So ein Quatsch.

Ein typisches Hinweisschild in den Nationalparks.
Ein typisches Hinweisschild in den Nationalparks.

Zum Anderen an folgendem Erlebnis:

 

Wir liefen also bis auf die Bergspitze und erfreuten uns an der einmaligen Aussicht. Die Bilder findet Ihr unter Nova Scotia - Cape Breton Nationalpark (wir haben alle Bilder noch einmal umgeordnet und unter den Bundesstaaten gespeichert). Als wir einen starken Geruch wahrnahmen, der an einen mit wenig Wasser aufgegossenen und sehr lang gezogenen Kamillentee erinnert. Wir wanderten hintereinander auf einem schmalen Pfad am Bergkamm, als ein lautes Geräusch aus dem Unterholz 3 Meter von Matthias entfernt die Stille zerriss! Das Blut gefror trotz angenehmer Herbsttemperaturen in unseren Adern. Ein gigantisches Geweih ragte aus einem Busch, wir hatten wohl einen Elch beim Mittagsschlaf gestört. Wir traten sofort langsam den Rückzug an, als wir ein weiteres Geräusch oberhalb unseres Pfades hinter uns hörten.

 

Wir saßen "gefühlt" in der Falle!

 

Zum Glück war gerade keine Paarungszeit bzw. keine Jungtiere im Rudel. Somit verzogen sich die Elche in eine Richtung und wir in die Andere. So schnell stiegen wir noch nie einen Berg herab. Gedanken wie: "Oh mein Gott, es hätte auch ein Bär sein können" schossen uns durch den Kopf. Wir waren definitiv zu nahe an den Tieren und haben nicht auf Gerüche und Kot (davon gab es reichlich) geachtet!

 

Dies sollte uns eine Lehre sein! Wir besorgten uns zwei lange stabile Wanderstöcke und eine gelbe Trillerpfeife . Von da an gingen wir immer mit spitzen Ohren, scharfer Nase, wachen Augen und einem angebrachten Respekt vor der wilden Tierwelt auf Wanderschaft.

 

Viele ungefährliche Begegnungen mit Zwei- und Vierbeinern könnt Ihr Euch ebenfalls in der Bildergalerie anschauen.

 

Wir streiften auch auf unseren Fahrrädern durch den Wald. Der ausgewiesene Fahrradweg entpuppte sich allerdings eher als Downhill-Strecke für eingefleischte Mountainbike Fans. Was Elena eine Feuertaufe im Mountainbiken bescherte. (Elena: "Ich konnte 3 Tage nicht auf meinem Allerwertesten sitzen" ;o) )

 

Da uns der Nationalpark so gut gefallen hat, kamen wir noch einmal für ein paar Tage zurück und genossen den "Indian Summer" (dies bezeichnet das Verfärben der Laubwälder in Farben, die wir in dieser Intensität noch nie zuvor erblicken durften). Der Ausblick von einem Wanderweg war wirklich atemberaubend. Wir konnten sogar Schatten von Walen von der Bergspitze aus im Meer sehen.

 

Zwischendurch waren wir auf PEI! Eine der schönsten Inseln in Kanada. Unsere dortigen Erlebnisse berichten wir Euch beim nächsten Mal. Also dann, haltet die Ohren steif.... :-)

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Kommentare: 2
  • #1

    Anna (Dienstag, 02 Dezember 2014 12:46)

    Wow, die Bilder sind atemberaubend!
    Macht weiter so!

  • #2

    elena-und-matthias-auf-reisen (Montag, 08 Dezember 2014 09:06)

    Vielen Dank. Atemberaubend in der Tat. Wir fühlen uns beim wiederholten Betrachten immer wieder in die Bilder hineinversetzt und uns stockt selbst der Atem (vor allem Matthias sein Atem, wenn er sich an die Höhe der Bergwanderungen zurückerinnert).
    Wir freuen uns sehr, diese Erlebnisse mit Euch teilen zu dürfen.
    Ganz liebe Grüße aus dem "Wilden Westen". ;o)