Beverly zickt!!!

Lektion 1: Nicht alles was neu aussieht ist funktionstüchtig.

Lektion 2: US/kanadisches Qualitätsbewusstsein ist in keinster Weise mit dem Deutschen vergleichbar.

 

Recht am Anfang unserer Reise mit Beverly hat uns ein "Guter Mann" beiläufig wissen lassen, dass man immer eine Tube Silikon mit sich führen sollte. Wir nahmen diese Aussage zunächst nicht wirklich ernst, dies sollte sich spätestens nach dem zweiten Duschen ändern...

 

Am ersten Tag mit unserer Beverly war viel zu tun, die neuen Errungenschaften von IKEA mussten gewaschen und eingeräumt werden. Die Wäsche war auch schon wieder fällig und überhaupt war es an der Zeit die Beverly mal richtig sauber zu machen. ;o) Also verfiel Elena in ihr Frühjahrsputz-Modus und kein Dreck war mehr sicher vor ihr. Zu guter Letzt stand auch endlich die Einweihung unserer "Eigenen" Dusche auf dem Programm. Als Matthias glücklich aus der Dusche stieg, verlor Elena keine Zeit und schlupfte anschließend selbst unter die Dusche. Doch die Freude hielt nicht lange, schon kam ein Schrei von Matthias, welcher sich auch schon mit Küchentüchern auf dem Boden befand, "Schatz!!! Wir haben Wasser im Wohnwagen und das nicht gerade wenig!!! Mach bitte schnell das Wasser aus!" Voller Panik und der gleichzeitigen Angst um unser Zuhause wurde die Dusche beendet.

Das war dann nun der Auftakt der großen Suche mit folgenden Worten: "Woher kommt verdammt noch mal dieses Scheiß Wasser? Die Dusche ist doch unbenutzt & dicht! Oder etwa nicht?" Nach dem die Lüftungsschächte der Heizung abmontiert waren, konnten Matthias endlich mehr Einblick in das Innere von Beverly gewinnen. Bewaffnet mit einer Taschenlampe und einem Schminkspiegel, Kopfüber aufm Bett kamen wir der Schwachstellen immer näher. Eins war klar die Dichtungen von der Frischwasserleitung waren nicht mehr dicht, also lag die Lösung unserer Wassersorgen nun auf der Hand. Wir mussten nur noch eine Werkstatt mit Ersatzteilen finden und die besagten Teile austauschen.

 

Gesagt getan, ein Händler war schnell gefunden und der Monteur bestätigte unseren Verdacht. Die Freude über die Reparatur hielt allerdings nicht lange an, denn unser Rinnsal begrüßte uns bei der nächsten Dusche erneut. Da mittlerweile die Inneneinrichtung schon sichtbare Schäden davon trug, war uns klar, dass dieses Problem sehr schnell behoben werden musste. Matthias war schon kurz davor die gesamte Dusche rauszuschmeißen, nach dem er schon 1 Kartusche Silikon verspritzt hatte und das Problem dennoch weiterhin bestand.

 

Unser Deal war ein weiterer Versuch mit Silikon und dann fliegt die Dusche definitiv raus!!! Koste es was es wolle!

 

Nach dem Einsatz von zwei weiteren Silikon Kartuschen und keine einzige silikonfreie Naht (Innen & Außen) ist die Dusche nun endlich dicht!!! Halleluja!!!

 

Unter anderem hat uns diese Geschichte folgendes gelehrt: "Wie lange halten wir es ohne Dusche aus, wie wäscht man sich mit einer Kanne & wie viel Wasser braucht Elena für das Haare waschen!"

Und natürlich die richtige Verwendung von Silikon, welche uns dann in den kommenden Wochen noch nützlich sein wird.

 

Einige Zeit und viele Kilometer später stellten wir einen "kleinen" Luftzug an einem Dachfenster fest. Die Außenklappe war aus der Halterung gerissen! Wir kontrollierten daraufhin alle vier Klappen und merkten, dass wir dringend neue Fenster benötigen! Gott sei Dank hat unser Lieblingsladen "Walmart" auch eine Abteilung für Wohnmobil-Ersatzteile.

Beim Ausbau der Fenster stellte Matthias fest, dass sämtliche Kunststoffteile so spröde geworden sind, dass sie zwischen den Fingern zerbröselten. Somit gab es eine Menge Plastikstaub und viele Kleinstteile im Wohnmobil.

Dies hat uns mal wieder an die Kunststoffverarbeitung in unseren Betrieben in Deutschland erinnert, besonders wie wichtig die richtige Kunststoffauswahl bei Kontakt mit Ozon und UV ist.

 

Wir kontrollierten also sämtliche Teile in und um Beverly und tauchten noch die Klappe für die Dunstabzugshaube aus, da diese auch an Auflösungserscheinungen litt, die verrottete Türhalterung und die Klappe für die Tankentlüftung auf dem Dach.

 

Ach ja, das Dach... zwei weitere Silikonkartuschen wurden eingesetzt um die alte, rissige Dichtungsmasse an den Dachfenstern davon zu überzeugen wieder dicht zu werden.

 

Wer jetzt glaubt das ist ja alles noch nicht so schlimm.... das war auch noch nicht alles...

 

Unter unserem Fenster im Schlafzimmer bildeten sich auf einmal immer mehr Wellen an der Wand und schon begann unsere zweite Suche nach dem Wasser. Die Vermutung lag nah, dass es sich hierbei um ein undichtes Fenster handelt oder haben wir beim Wassertanken zu viel Wasser verspritz?! Ein Fachmann musste wieder her!

 

Nach dem wir eine beachtliche Liste an Ersatzteile zusammen gestellt haben, suchten wir wieder die nächste Werkstatt auf. Der Fachmann nahm sich viel Zeit für uns und bestätigte uns die Vermutung mit dem undichten Fenster. Die bisher vom Matthias durchgeführten Reparaturen wurde von ihm lobend Anerkannt und er machte uns Mut die weiteren Reparaturen ebenfalls selbst durchführen zu können.

 

Also legte Matthias wieder los! Auf die Silikontube, Fertig & los!!! Das Fenster ist bis heute Dicht!!!

 

Was die Wand allerdings nicht hinderte wieder nass zu werden, aber dies mal mit viel mehr Wasser und von Innen! Wir bauten dies mal den Kleiderschrank auseinander und stellten fest, dass der Einfüllstutzen des Frischwassers undicht war und wir somit jedes Mal beim betanken nicht nur unser Wasservorrat füllten, sondern auch unser Schlafzimmer!

 

Tja unser Wasserthema bekommt nun auch einen dritten Akt!

Nach dem wir in einer Außenaufbewahrungsbox unter unserem Heißwassertank vermehr Wasser festgestellt haben, musste nun ein weiteres Teil ausgetauscht werden. Was sich auf Grund des Rostschadens im Gewinde als unmöglich erwies. Somit verbauten wir das alte Teil und spritzten die Klappe darunter wieder mit Silikon aus!

 

Lerne: Wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo eine Silikon Kartusche daher! ;o)

 

Viele weitere kleine Reparaturen ersparen wir euch an dieser Stelle... eins sei hier noch gesagt, wir kennen unsere Beverly mittlerweile besser als unsere eigene Westentasche! ;o)

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